Am 1. Mai wird weltweit traditionell der Tag der Arbeit gefeiert. In Chicago im Jahr 1886 fing alles an: Handels- und Arbeitergewerkschaften riefen zu einem Generalstreik unter dem Motto «Kampf der Arbeiterschaft» auf. Ihr Ziel: Die tägliche Arbeitszeit auf acht Stunden zu verkürzen. Damals schufteten viele zwölf bis 14 Stunden am Tag für wenig Geld. Aus Tradition gehen bis heute am 1. Mai Menschen weltweit auf die Straße um für mehr Würde am Arbeitsplatz zu «kämpfen».
Das Thema ist immens. Schauen wir uns das mal an...
Im Verhältnis zur Weltbevölkerung sind es nur ein paar wenige Menschen, die das Privileg haben, ArbeitnehmerInnen zu beschäftigen. Es entsteht ein Hierarchiegefüge, das unweigerlich vielerorts ausgenutzt wird und in Unterdrückung mündet. Das Wort erklärt in sich bereits, warum das niemals aufgehen wird.
«Unterdrücken» = «unter Druck sein».
Jeder Dampfkochtopf explodiert, wenn kein Dampf entweichen kann. Wir leben in einer polaren Welt. Der Ausgleich ist kein «nice to have», er ist existenziell. «Work-Life-Balance», ist das Schlagwort heute, doch macht das wirklich Sinn? Dann wäre «Work» ja nicht gleich «Life», obwohl wir deutlich mehr Zeit bei der Arbeit verbringen als «im Leben». Wir bauen uns sozusagen Hobbys, um uns von der Arbeit zu erholen. Das ist dann der Dampf der ausweichen kann, damit wir wieder in der Balance sind. Das funktioniert in einer gewissen Weise, doch die weitere Frage lautet: Macht uns das glücklich? Geben wir bei der Arbeit unser Bestes, wenn wir mehr auf das Feiern am Feierabend fokussiert sind? Gehen wir einen Schritt weiter...
Was macht uns denn glücklich?
So schwierig ist das nicht. Es sind die Dinge, die wir gut könne. Die Dinge, wo wir Bestätigung erfahren. Die Dinge, bei denen wir den notwendigen Flow-Zustand erreichen. Du weißt nicht, was du gut kannst? Nun, es ist oftmals eben so, dass dir das, was du gut kannst gar nicht auffällt, weil es für dich keine Anstrengung bedeutet. Weil du es eben kannst und gerne tust. Vielleicht sind es gute Gespräche zu führen und Leute zu begeistern. Oder du empfindest Freude, wenn du Ordnung schaffen kannst. Oder es ist die Bewegung im Freien oder das Einkaufen für die Oma.
Was nützt uns das?
Wir können unsere Arbeit natürlich nicht einfach an den Nagel hängen, aber wir können uns sehr wohl die Frage stellen, wie sie aussehen müsste, damit ich eben die Dinge einbauen kann, die mich beflügeln. Ein bewusster Arbeitgeber wird daran interessiert sein, mit welchem Öl er seine Zahnräder schmieren kann, damit das Räderwerk besser läuft.
Gehe dir auf die Spur, denn du hast eine. Schaue auf die Spur deines Lebens zurück. Erkenne heraus was du schon immer gut konntest, was du gerne tust und wohin es dich treibt.
Die letzte Frage lautet also: «Wer bist du?»
Höre auf deine innere Stimme. Falls diese zu leise ist, bis du vielleicht noch zu laut?
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